27.06.2012

"Wir hatten aber auch einige Nuller dabei"


Noch drei Spiele, dann fällt beim EM-Tippspiel die Entscheidung 

Langsam wird es ernst: Noch drei Spiele stehen bei der Europameisterschaft aus und damit steht auch das Tippspiel der Nürtinger/Wendlinger Zeitung vor der heißen Phase. Ganz oben steht gerade das Team „Wiedis“. Die Reuderner Familie hofft, sich vom Gewinn zumindest ein gutes Frühstück leisten zu können.

Stolze 40 Punkte hat Frank Wiedenberg zusammen mit seiner Frau Carmen und Sohn Luca aus 28 Tipps ergattert. Zur Erinnerung: Für ein richtig getipptes Spiel gibt es drei Punkte, bei richtiger Tordifferenz zwei Zähler und bei richtiger Tendenz immerhin noch einen Punkt. Viele „Tippfehler“ haben sich die Wiedenbergs also nicht geleistet.

„Wir hatten aber auch einige Nuller dabei“, meint Vater Frank und nennt die Paarungen der Gruppenspiele, die wohl bei den allermeisten Tippern für Überraschungen sorgten: Der Sieg Griechenlands über Russland (1:0), das starke 2:0 der Schweden über Frankreich oder der Achtungserfolg der Dänen gegen die Niederlande (1:0).

„Am Anfang haben wir uns schwer getan, dann lief es immer besser“, erzählt der Familienvater. Dabei hatten die Wiedenbergs alle Gruppenspiele am Stück getippt, sich dann aber vereinzelt korrigiert. „Umgekippt sind wir von der Tendenz her dabei nie, aber irgendwann wurde klar, dass bei der EM nicht so viele Tore fallen. Da haben wir dann manchmal aus einem 3:1 ein 1:0 gemacht“, erzählt Frank Wiedenberg, der bei den Tipps meist das erste Wort hatte. Blieb bei ihm ein „gutes Bauchgefühl“ aus, wurde Rat bei Ehefrau Carmen gesucht. „Wenn wir uns nicht entscheiden konnten, durfte der vierjährige Luca auf eine Zeitungsseite zeigen und entscheiden“, erzählt Frank Wiedenberg, der vom Tippspiel beim Zeitungslesen erfahren hatte.

Das erste Mal in Führung gingen die Reuderner an einem Samstag. Und ärgerten sich prompt darüber, dass am Sonntag keine NZ/WZ erscheint – so blieb nur der Blick ins Internet. „Nach dem Spiel wird immer noch kurz der Laptop angeworfen“, sagt Frank Wiedenberg, der gesteht, die Europameisterschaft „nicht mehr ganz entspannt“ anschauen zu können. Stattdessen wird dem Tippergebnis entgegengefiebert. Schließlich ist der Sieg nur noch drei Spiele entfernt. Bei den 18?Uhr-Spielen blieb indes der Fernseher oft aus. „Da wollte ich lieber mit meinem Sohn spielen“, meint er.

Nun gehen die Wiedenbergs von einem Finale Deutschland gegen Spanien aus. „Ich glaube, dass wir sie dieses Mal packen können“, hofft der Familienvater auf einen Erfolg der deutschen Nationalmannschaft. Verraten will er seine letzten Tipps aber nicht. „Damit vermeiden wir ewige Diskussionen im Bekanntenkreis“, schmunzelt er. Nur soviel wird verraten: „Es widerstrebt mir, gegen Deutschland zu tippen.“

So kurz vor dem Ziel ist aber auch die Frage erlaubt, was die Wiedenbergs mit einem möglichen Gewinn anstellen würden? Renovierungen am Haus oder der Urlaub am Gardasee stehen hoch im Kurs. „Zusammen schön frühstücken – das wäre der Spaß wert gewesen“, meint Carmen Wiedenberg pragmatisch. Möglich ist ja noch alles. „45 Punkte könnten reichen“, sagt ihr Mann.

Das Glück bei Fußball-Tippspielen wäre dem glühenden Fan des 1. FC Köln, dem er seit dem zwölften Lebensjahr die Treue hält, damit zum zweiten Mal hold: Seinen ersten Besuch in der Domstadt hatte der Gewinn von zwei Eintrittskarten für die Kölner Kicker einst möglich gemacht . . .